Schach in Schule und Kindergarten

"Das Schachspiel ist nicht bloß eine müßige Unterhaltung. Verschiedene schätzbare und im Laufe des menschlichen Lebens nützliche Eigenschaften des Geistes können dadurch erworben oder gekräftigt werden, so dass sie Gewohnheiten werden, die uns nie im Stich lassen."
(Benjamin Franklin - amerikanischer Staatsmann, Naturwissenschaftler, Erfinder & Schriftsteller)

2012 verabschiedete das Europarlament eine Erklärung, in der das Programm „Schach in der Schule“ für alle EU-Staaten befürwortet wird. Das Europäische Parlament erkennt an, dass Schach mehr als nur ein Spiel ist. In dem Dokument wird hervorgehoben, dass Schach

  • ein leicht zugängliches Spiel für alle Kinder ist, unabhängig vom sozialen Status,
  • integrativ wirkt und
  • die politischen Ziele der EU unterstützen kann
    • wie die gesellschaftliche Eingliederung,
    • den Kampf gegen Diskriminierung,
    • die Verringerung der Kriminalitätsrate und
    • sogar den Kampf gegen verschiedene Abhängigkeiten.

Deshalb wurden Forschungsarbeiten zum Thema „Schach in Schule und Bildung“ herausgefiltert und in einer separaten Tabelle zusammengefasst. So können sich Interessenten schneller einen Überblick über diesen speziellen Forschungsbereich verschaffen. Die Forschungsarbeiten berichten von therapeutischen Erfolgen mittels Schach bei ADHS oder Schwächen in Mathematik. Auch die integrative Wirkung von Schach und die positive Wirkung von Schach auf das Sozialverhalten werden dargestellt.

Viele Politiker auf allen Kontinenten wissen, dass eine gute Bildung unabdingbar ist, um die Menschen aus der Armut zu führen und den Kindern ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Mit dem Start der PISA-Studien im Jahr 2000 führte die OECD den beteiligten Ländern Stärken und Schwächen im nationalen Bildungssystem vor Augen. Nach dem Pisa-Schock im Jahr 2000 hat das deutsche Bildungssystem viele Veränderungen erfahren. Allen Verantwortlichen ist bewusst, dass die Zukunft des Landes von der Erziehung und Ausbildung der Kinder abhängt. Einfache Lösungen gibt es nicht. Die Bundesländer stehen miteinander im Wettbewerb nach dem erfolgversprechendsten Weg zur besseren Bildung für alle Kinder. Die Studie der Universität Trier mit dem Titel "Fördert Schachunterricht in der Grundschule die geistige Entwicklung der Kinder?" zeigte, dass die Fähigkeiten in Mathematik, das Sprachverständnis und die Lesekompetenz durch Schachunterricht erheblich gesteigert werden konnten und dass sich die Sozialkompetenz verbesserte. Untersuchungen in anderen Ländern erbrachten ähnliche Ergebnisse.

Inzwischen wird Schach als Unterrichtsfach an unterschiedlichen Schulen in Deutschland gelehrt und die Zahl der Schulen steigt. Der Föderalismus in Deutschland macht eine flächendeckende Einführung von Schach als Unterrichtsfach fast unmöglich. Unterschiedliche Initiativen in Deutschland wie

arbeiten zusammen mit den Schachvereinen an dem gemeinsamen Ziel, das jedes Kind das Schachspiel erlernen kann.

Wer sich über den Stand von „Schach als Unterrichtsfach“ in Europa und der Welt informieren möchte, dem seien folgende Dokumente empfohlen:

  • 2018 stellte die israelische Regierung der Knesset umfangreiches Material zu „Schach im israelischem Bildungssystem“ und Schach als Unterrichtsfach in anderen Ländern der Erde zur Verfügung. Link
  • London Chess Conference lädt jedes Jahr zum Gedankenaustausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern ein Link
  • Schulschach-Kommission des Weltschachverbandes FIDE Link
  • Broschüre der Schulschach-Kommission des Weltschachverbandes FIDE aus 2014 Link
  • Karl das kulturelle Schachmagazin – Ausgabe 2/ 2013 Link
  • Lesenswerter Beitrag aus Russland „Chess sport: Present situation and national and global progress trends“ Link