Schach im Kindergarten – eine wissenschaftliche Expertise

Expertise für das wissenschaftlich begleitete Projekt „Schach im Kindergarten“

mit freundlicher Genehmigung von Ralf Schreiber der Initiative „Schach für Kids“

Das innovative Projekt „Schach für Kids“, das unter der Ägide des Projektleiters, Ralf Schreiber, im Jahre 2005 ins Leben gerufen wurde, kann nach einer erneuten Laufzeit vom 01.03.2008 – 31.10.2009 als außerordentlich wertvoll beurteilt werden.

Die wissenschaftliche Expertise beruht auf stichhaltigen Daten, die aus elf Projektkindergärten und 18 Kindergruppen, bestehend aus Kids und Vorschulkindern, stammen. In das Projekt waren rund 500 Kinder einbezogen. Repräsentative Quellen, darunter reichlich 259 Beobachtungsdokumentationen und Filmclips, 650 Selbstauskünfte der teilnehmenden Kindergärtnerinnen und Erzieher, 1630 Antworten Kinder, ihrer Eltern und Großeltern wurden qualitativ ausgewertet.
Umfangreiche Videoaufzeichnungen und Fotoserien objektivieren das Geschehen.

Die wissenschaftliche Studie erbrachte den gültigen Nachweis, dass Schach im Kindergarten als pädagogisches Hilfsmittel geeignet ist und die soziale und individuelle Entwicklung der Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren bestmöglich stimuliert. Schach trägt zur Charakterbildung bei. Konfliktpotentiale werden zunehmend vernünftiger relativiert und die Verschiedenheit der Spielpartner im Miteinander respektiert. Die Atmosphäre im Kindergartenalltag beruhigt sich. Ordnung und Disziplin stellen sich beim Schachspielen ein. Überraschend sind die, nach relativ kurzer Laufzeit bereits erkennbaren vielseitigen Auswirkungen der durch das Schach vermittelten frühkindlichen Förderung und Bildung für die sozialen Beziehungen, ihren Willen, etwas gut und richtig zu machen, die Regeln zu achten, sich vernünftig zu verhalten, zu lernen und neue Herausforderungen zu meistern. „Schach ist schön. Ich fühle mich gut. Ich fühle mich groß!“ So lautet der Grundtenor aus den Gesprächen mit Kindern über das Schach spielen in den Kindergärten. Konzentrationsausdauer, Merkfähigkeit, Selbstvertrauen, Lust auf neue Lernabenteuer, Voraussetzungen für basale Kommunikationsfähigkeiten und den Erwerb der Kulturtechniken wie Lesen, Rechnen und Schreiben bahnen sich an.

Vom Projekt „Schach für Kids“ blieben die Kindergärtnerinnen und Erzieher nicht unbeeinflusst. Sie lernten ihre Schützlinge von einer neuen Seite kennen, ihre Entwicklungsressourcen und individuellen Begabungen. Bahnbrechende Impulse erweisen sich aus dem, in der Welt neuem, nunmehr wissenschaftlich aus pädagogisch-psychologischer Perspektive ausgewiesenem Projekt „Schach für Kids“. Mit außerordentlichem Enthusiasmus trugen alle Beteiligten koordiniert dazu bei, dass in relativ kurzer Zeit, gezeigt werden konnte, dass es sich lohnt, die Erfahrungen aus dem einzigartigen Projekt „Schach für Kids“ deutschlandweit zu übertragen. Die Probleme (Stichworte: PISA-Schock, Innovationsdefizit) sollten gemeistert werden können, wo sie beginnen, in den Kindergärten und Kindertagesstätten.

Dr. Marion Bönsch-Kauke
Wissenschaftliche Leiterin des Projektes
© Schach für Kids, Ralf Schreiber, Grüner Weg 14, 45549 Sprockhövel, Email: mail@schach-fuer-kids.de Alle Rechte vorbehalten. Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung durch Ralf Schreiber.